Gleich drei Vereine im Main-Kinzig-Kreis können sich über Geld aus dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“ freuen. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat 8.258 Euro an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau, 5.200 Euro an die Nachbarschaftsinitiative Mittelbuchen e.V. sowie 5.000 Euro an den SV Birstein 1920 e.V. auf den Weg gebracht. Das Programm unterstützt gemeinnützige Institutionen mit bis zu 15.000 Euro bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsvorhaben.
Engagement unterstützen
„Welchen Wert gemeinnützige und ehrenamtliche Organisationen, vor allem auch in Krisenzeiten haben, wird häufig unterschätzt. Wir möchten einen Beitrag leisten, um diese Organisationen bei ihrer unterhaltenden, unterstützenden und verbindenden Arbeit der Gesellschaft zu unterstützen“, sagte die Ministerin. „Mit unserem Förderprogramm erhalten alle Vereine und gemeinnützigen Institutionen die Möglichkeit, den alltäglichen und den besonderen Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie entgegentreten zu können.“
Die Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Hanau ist durch die Corona-Pandemie stark erschwert und eingeschränkt worden. Mittels der Fördermittel will der Verein eine technische Ausstattung anschaffen, um zum einen den Ehrenamtlichen im Hospizdienst einen regelmäßigen Austausch in der Gruppe, die Teilnahme an Supervisionen sowie Fortbildungen auf virtuellem Weg zu ermöglichen. Zum anderen soll auch die Begleitung der erkrankten Kinder weiterhin gesichert werden, um trotz Kontaktbeschränkungen den Kontakt zumindest auf digitalem Weg zu den Familien halten zu können.
Digitaler Kontakt in Krisenzeiten wichtig
Lisa Criseo-Brack, Koordinatorin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Hanau: „Wir haben in den letzten zehn Monaten erfahren müssen, wie sehr unsere Arbeit von der persönlichen Begegnung lebt, denn durch die coronabedingten Einschränkungen ist es uns sehr deutlich vor Augen geführt worden. Umso mehr freuen wir uns über die großzügige Unterstützung durch das Programm ,Ehrenamt digitalisiert‘. Nach anfänglicher Skepsis der Technik gegenüber von Seiten der Ehrenamtlichen entwickelt sich der digitale Austausch sehr gut. Er ersetzt nicht die persönliche Begegnung, hilft aber, in Kontakt zu bleiben und sich wenigstens virtuell zu sehen.“
Auch die Arbeit der Nachbarschaftsinitiative Mittelbuchen e.V. ist in den vergangenen Monaten vor neue Herausforderungen gestellt worden. Der 230 Mitglieder umfassende Verein hat festgestellt, wie nützlich die Digitalisierung auch für die ältere Bevölkerung sein kann, vor allem, um mit Freunden und Verwandten virtuell in Kontakt zu bleiben. Und der Vorstand selbst konnte Absprachen per Videokonferenz treffen und zunehmend digitale Formate für die Unterstützung der Mitglieder aufbauen. Um die Teilnahme allen zu ermöglichen, sollen mit dem Fördergeld Tablets angeschafft werden, die nach Bedarf verliehen werden können.
„Unser Ziel ist, unsere vorwiegend älteren Mitglieder in die Lage zu versetzen, mit der zunehmenden Digitalisierung der Alltagswelt Schritt zu halten, sei es im Bereich Video-Kommunikation, Online-Shopping, E-Banking oder virtuelle Veranstaltungen“, sagte Vorsitzende Caroline Geier-Roth.
Der SV Birstein 1920 e.V. will mit dem Geld aus „Ehrenamt digitalisiert!“ Notebooks für den Vorstand anschaffen, um die Arbeit und Kommunikation der Ehrenamtlichen zu erleichtern. Zudem will der Verein eine Webseite aufbauen, für die bislang nur eine Adresse existiert. „Die Notebooks brauchen wir für die Kommunikation im und aus dem Sportheim und der Vorstandsmitglieder untereinander. In Zeiten von Corona und bestimmt auch noch lange nach der Krise sind die getätigten Anschaffungen von großem Wert für die Zukunftsfähigkeit unseres Vereins“, sagte Vorsitzender Hans Götz.
Hintergrund
Mit dem Programm „Ehrenamt digitalisiert!“ will das Land Hessen Digitalisierungsvorhaben unterstützen und fördern, um ehrenamtliche Organisationen im digitalen Strukturwandel, bei der veränderten Mitgliedergewinnung und -ansprache sowie der Optimierung eigener Prozesse zu fördern. Gefördert werden Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen, die der Vermittlung von Wissen über Digitalisierung, den praktischen Umgang mit modernen Technologien (Soft- und Hardware) oder der Einführung neuer Abläufe und Prozesse dienen, um adäquat neue Technologien in den Arbeitsalltag einbinden zu können. Ferner wird die Anschaffung geeigneter Hard- oder Software zur Optimierung interner Prozesse, der Kommunikation mit Ehrenamtlichen oder Mitgliedern oder zur Gewinnung neuer Mitglieder unterstützt. Die Fördersummen liegen zwischen 5.000 und 15.000 Euro.